Im Puls der Zeit eingespart: Berührungslose Dosierung von Medien
09.05.2008, 12:00:00
Germersheim, 09.05.2008: Ein zielgenauer und reproduzierbarer Auftrag von Medien unterschiedlichster Viskosität ist für viele Produktions- und Montageprozesse unerlässlich.
Die fortschreitende Automatisierung und Miniaturisierung in nahezu jedem Bereich der Industrie, aber auch die steigenden Preise für unterschiedliche Medien, machen den berührungslosen Auftrag von Kleinstmengen nötig. Die wenigen am Markt bestehenden Systeme zeichnen sich vor allem durch eine sehr komplexe und damit teure Gesamtlösung aus. Abhilfe schafft das neu entwickelte Micro Point Pulsventil (MPP), welches mit seinen kompakten Abmessungen und geringeren Kosten die Ergebnisse teurer Geräte überbieten kann.
Es ist für viele Prozesse wichtig, auch kleinste Mengen, teilweise sehr hochviskoser Medien, positionsgenau aufzutragen. Bevorzugt wird das MPP zum kontaktlosen Aufpulsen von Medien unterschiedlichster Viskosität, wie zum Beispiel von Fetten, Ölen, Klebstoffen, Lacken, Fluss- und Lösungsmitteln verwendet. Die stetige Verkleinerung der Bauteile und die sich rasant verkürzenden Zykluszeiten stellen immer höhere Anforderungen an das technische Equipment für das Aufbringen von Medien.
Die Düsen mit Durchmessern von 0,3 mm bis 2,0 mm sind in kürzester Zeit leicht austauschbar. Das Ventil ist für Materialdrücke bis zu 100 bar konzipiert. Der Antrieb des Ventils ist wartungsfrei und die Wartung und Reinigung des Gesamtsystems unproblematisch. Es ist mit dem System, medienabhängig, möglich über eine Distanz größer 100 mm frei fliegende Medienelemente lagegenau aufzupulsen. Dadurch ergeben sich nicht nur entscheidende Einsparpotentiale beim zu dosierenden Medium, sondern auch eine Zeitersparnis für den Dosierprozess. Durch die Möglichkeit des kontaktlosen Auftrages können Durchlaufzeiten in Montageprozessen und Verarbeitungszyklen weiter verkürzt werden. Die im Vergleich zur Kontaktdosierung nötigen Verfahrwege werden eingespart.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass keine Fettverschleppung auftreten kann. Damit wird die Verschmutzung verhindert und Benetzung mit Medium nur an den hierfür selektierten Stellen auf dem Bauteil garantiert.
Es konnte bei Versuchen mit dem MPP ein deutlich exakteres Dosierergebnis, hinsichtlich Menge und Platzierung des Mediums, erreicht werden, als bei funktionell vergleichbaren, aber wesentlich teureren Produkten des Wettbewerbs. Dazu musste im Vergleich zum Wettbewerb auch keine Beheizung vorgenommen werden. Eine Beheizung ist aufgrund der Fluideigenschaften nicht immer zulässig, da sich bei verschiedenen Medien Komponenten abspalten oder das Medium in seinen Eigenschaften verändert werden kann. Auch im Bereich der Medizintechnik ist eine Beheizung nicht immer möglich, da eine Veränderung der Wirkstoffe eintreten könnte.
Durch die exakte und sicherheitstechnisch unbedenkliche Arbeitsweise wird eine saubere Arbeitsumgebung garantiert. Seit einigen Monaten sind zahlreiche Systeme in der Industrie im Einsatz.
Bei einem großen deutschen Dübelhersteller werden auf diese Weise mit einem Dosiervorgang 30 mg Schmierstoff in die Bauteile eingebracht und diese so für die weitere Verarbeitung vorbereitet. Es werden dabei im Schichtbetrieb über 115000 Bauteile pro Tag auf diese Weise mit der geforderten Menge Schmierstoff benetzt.
Ein Hersteller für Elektronikbauteile nutzt die Technologie für das Aufbringen eines Kontaktfettes in einer Menge von 300 µg vor der anschließenden Fertigmontage.
Es bietet sich aufgrund der Erzeugung kleinster frei fliegender Medienelemente und der damit verbundenen Sterilität der Einsatz für die Medizintechnik an.
Dadurch könnten sich Wartungsintervalle verlängern und damit verbundene Stillstandszeiten erheblich verkürzen. Auch sonst zwingend notwendige, wartungsbedingte Demontagevorgänge, zur Schmierung von beweglichen Teilen können gezielt minimiert werden. Die enorme Zeitersparnis bei der Dosierung, aufgrund der entfallenden Verfahrvorgänge verbunden mit der Materialeinsparung durch die exakte Arbeitsweise, bewirken kürzeste Amortisationszeiten.
Damit drängt sich die Frage auf: Kann das MPP die klassische Kontaktdosierung in vielen Bereichen ersetzen?